Überprüft

Adelheid und ihre Mörder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fernsehserie
Titel Adelheid und ihre Mörder
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Kriminalfilm, Comedy
Länge 50 Minuten
Episoden 65 in 5 Staffeln (Liste)
Idee Michael Baier
Musik Birger Heymann (Titelmusik), Matthias Raue, Biber Gullatz und Eckes Malz
Erstausstrahlung 7. Jan. 1993 – 5. Juni 2007 auf Das Erste
Besetzung

Adelheid und ihre Mörder ist eine deutsche Krimiserie mit Evelyn Hamann in der Hauptrolle. Hamann spielte darin die Sekretärin Adelheid Möbius, die in der Abteilung Mordkommission Zwo der Hamburger Kriminalpolizei arbeitet.

Die Serie wurde von 1992 bis 2006 von der neuen deutschen Filmgesellschaft im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks produziert. Die Regie führten Ulrich Stark (6 Folgen, 1993–1996), Arend Agthe (6 Folgen, 1998–1999), Claus-Michael Rohne (20 Folgen, 1996–2001), Stephan Meyer (8 Folgen, 2003–2005) und Stefan Bartmann (26 Folgen, 2000–2007). 2003 gab es ein 45-minütiges Special mit Adelheid verpflichtet – hinter den Kulissen von „Adelheid und ihre Mörder“.

In jeder Folge der Serie geht es um einen Mordfall, den die 2. Mordkommission, Mord Zwo genannt, aufklären soll. Obwohl nur als Sekretärin angestellt, hat es sich Adelheid zum Hobby gemacht, den jeweiligen Täter selbst zu ermitteln. Einzige Ausnahme ist die Episode Nr. 23 („Sondereinsatz“), bei der mit Hilfe von Adelheid ein Bankraub mit Geiselnahme friedlich beendet wird. Ihr Vorgesetzter, Kriminalhauptkommissar Ewald Strobel, versucht in der Regel, die Einzelheiten des Falles vor Adelheid zu verheimlichen und den Fall ohne ihre Hilfe zu lösen. Adelheid kommt dennoch zum Zuge, durchforstet den Tatort, vernimmt heimlich (und meist unter Vorspiegelung der Funktion einer Ermittlungsbeamtin) Zeugen und entdeckt Hinweise, die ihre Kollegen übersehen haben. Zusammen mit ihrem Ex-Ehemann Eugen Möbius, der bei der Polizei Hamburg im Streifendienst arbeitet und für das Hobby seiner von ihm immer noch geliebten Ex-Frau regelmäßig Dienstpflichtverletzungen begehen muss, löst sie die Fälle, während Hauptkommissar Strobel noch im Dunkeln tappt.

Ebenso kommt Adelheid oft nach Abschluss ihrer Ermittlungen durch den jeweiligen Täter in eine gefährliche Situation, aus der sie nur durch den heldenhaften Einsatz ihrer Kollegen und des von ihr heimlich verehrten, aber kriminalistisch glücklosen Hauptkommissars befreit wird. Durch diese Schlussszenen bekommt jede Episode etwas Versöhnliches, da letztendlich die Sache nur durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten zu einem guten Ende kommt.

Adelheid lebt nach der Scheidung von Eugen mit ihrer Mutter Rosa Müller-Graf-Kleditsch in einer edlen Altbauwohnung. Holger, der gemeinsame Sohn von Adelheid und Eugen, begann zunächst nach einigen Gelegenheitsjobs eine Ausbildung bei der Polizei, wandert dann jedoch nach Marseille/Frankreich aus.

Weitere Kennzeichen der Serie, insbesondere in der 5. Staffel, sind die ewigen Rangeleien der Abteilung Mord Zwo mit der konkurrierenden Mord Eins und die Rivalitäten zwischen Ewald Strobel und seinem Vorgesetzten (zunächst Dr. Siegbert Heimeran, dann Direktor Ferdinand Dünnwald). Ein in jeder Folge wiederkehrender Running Gag sind die Dialoge zwischen Adelheid und ihrer Mutter (Adelheid: „Muddi?“, Mutter: „Sag nicht immer Muddi zu mir“, Adelheid: „In Ordnung, Muddi“). Strobels Opern- und speziell Wagner-Faible ist ein Zitat von Baumanns früherer Rolle in einer ähnlichen Funktion (Leiter der Mordkommission) als Hauptkommissar Sudmann in SOKO 5113. Des Weiteren sind die eigentlichen Morde bzw. Mörder in den neuesten Staffeln nicht mehr zu sehen. Man sieht diese jedoch am Ende jeder Sendung. Während in früheren Folgen immer der eigentliche Mord gezeigt wurde, ist in späteren nur noch die Bergung der Leiche zu sehen.

Sonst arbeitete in der Mord Zwo auch Kommissar Dieter Pohl, der von seiner einstigen Dauerfreundin Marion kurz nach der Hochzeit verlassen wurde und später Wichtrud Schaller aus der Mord Eins heiratete. Dann gab es noch Kommissar Gernot Schubert, der sich durch ewige Krankmeldungen und Kuren vor seinem Dienst drücken wollte, aber auch durch außergewöhnliche Begabungen, wie z. B. Golf oder Fotografie auffiel. Kommissar Ralf Schilling, der als Ersatzmann für Schubert kam, wurde von Strobel häufig von oben herab behandelt und missachtet. In der ersten Staffel kam auch regelmäßig der Gerichtsmediziner Dr. Dochnal vor, der später von dem sporadisch auftretenden Dr. Wagner ersetzt wurde. Und nicht zuletzt gab es in der fünften Staffel noch Dünnwalds aufmüpfig-neugierige Sekretärin Frau Kölmel.

Als Außenkulisse des Polizeikommissariates diente in der Anfangszeit das Bürogebäude von Studio Hamburg in der Mendelssohnstraße in Hamburg-Bahrenfeld, das ebenso als Außen- und Innenkulisse für die ARD-Serie Großstadtrevier verwendet wird.

Die Serie fand nach Evelyn Hamanns plötzlichem Krebstod am 28. Oktober 2007 ihr unerwartetes Ende. Allerdings standen weitere Folgen schon seit Längerem in Frage, da die Hauptdarstellerin aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung um eine Drehpause gebeten hatte, was jedoch vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wurde. Da von vornherein abzusehen war, dass eine Neubesetzung der Adelheid auf große Ablehnung stoßen würde, beschloss man, die Serie einzustellen. 2006 fiel in Hamburg die letzte Klappe, 2007 wurden die zuletzt gedrehten Folgen ausgestrahlt.

Die Serie Alles Klara setzt das Handlungsmuster „Clevere Sekretärin eines Kommissariats löst den Fall“ fort.

Hauptdarsteller

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schauspieler Rollenname Bemerkungen Einstieg Ausstieg Jahre
Evelyn Hamann Adelheid Möbius Sekretärin der Mordkommission Zwo Folge 1 Folge 65 1993–2007
Heinz Baumann Ewald Strobel Kriminalhauptkommissar – Leiter Mord Zwo Folge 1 Folge 65 1993–2007
Gerhard Garbers Eugen Möbius Polizeihauptmeister – Adelheids Ex-Mann Folge 1 Folge 65 1993–2007
Gisela May Rosa (Elisabeth) Müller-Graf-Kleditsch Muddi – Adelheids Mutter Folge 1 Folge 65 1993–2007
Dieter Brandecker Dieter Pohl Kriminalkommissar Mord Zwo Folge 1 Folge 65 1993–2007
Tilo Prückner Gernot Schubert Kriminalkommissar Mord Zwo Folge 1 Folge 26 1993–2000
Konstantin Graudus Holger Möbius Kriminalhauptmeister – Adelheids und Eugens Sohn Folge 1 Folge 12 1993–1995
Oliver Stern Ralf Schilling Kriminalkommissar Mord Zwo Folge 27 Folge 65 2000–2007
Burghart Klaußner Dr. Siegbert Heimeran Kriminaldirektor Folge 3 Folge 39 1993–2001
Hans Peter Korff Dr. Ferdinand Dünnwald Kriminaldirektor Folge 40 Folge 65 2002–2007
Maria Bachmann Marion Bachmann † Pohls Freundin/Frau und Ex Folge 1 Folge 61 1993–2007
Johanna Gastdorf Wichtrud Schaller Sekretärin der Mordkommission Eins – neue Freundin/Frau Pohls Folge 53 Folge 65 2005–2007
Christiane Leuchtmann Frau Kölmel Sekretärin des Kriminaldirektors Dr. Ferdinand Dünnwald Folge 59 Folge 64 2005–2007
Michael Brandner Dietmar Brinkmann Leiter der Mordkommission 1 Folge 53 Folge 65 2005–2007
Eva Kryll Baronin von Plattenhoff Journalistin Folge 61 Folge 65 2007
Aline Hochscheid Friedericke Mangold Polizeianwärterin Folge 61 Folge 65 2007
Eckart Dux Maximilian Jensen Verehrer von Müller-Graf-Kleditsch Folge 40 Folge 52 2003
Gunter Berger Manfred Peschke Fahrschullehrer Folge 61 Folge 65 2007
Klaus Mikoleit Dr. Dochnal Gerichtsmediziner Folge 1 Folge 18 1993–1998

Weitere Darsteller

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Gastrollen waren oft bekannte Schauspieler zu sehen. In der Staffel 1 waren es u. a. Doris Kunstmann, Martina Gedeck, Walter Kreye, Jan-Gregor Kremp, Siemen Rühaak, Sky du Mont, Else Quecke, Anke Sevenich, Ulrich Wildgruber, Gerd Böckmann, Felix von Manteuffel, Nina Petri, Andrea Sawatzki, Joachim Kemmer und Alexander Radszun. In der Staffel 2 waren es Manon Straché, Ulrich von Dobschütz, Hans Peter Korff in der Folge 16 als Herr Liebenstein, Gerhard Olschewski, Rolf Zacher, Petra Kleinert, Daniela Ziegler, Dieter Eppler, Irm Hermann, Cecilia Kunz und Ralph Herforth.

→ siehe ausführliche Tabelle in der Episodenliste

  • Bayerischer Fernsehpreis 1997, Kategorie Beste Darstellerin in einer Serie: Evelyn Hamann
  • Bayerischer Fernsehpreis 2002, Kategorie Bester Darsteller in einer Serie: Heinz Baumann
  • Telestar 1997, Kategorie Beste Darstellerin/Serie: Evelyn Hamann
  • „Ehrenkommissar der Polizei“ für Evelyn Hamann 1998